Landkreis Harz – Friedhof Ballenstedt

Auf dem städtischen Friedhof in Ballenstedt befinden sich auf engstem Raum – u-förmig angeordnet – drei Begräbnisstätten von Kriegs- bzw. NS-Opfern.

Die Mitte der Anlage bzw. ihre zentrale Achse wird durch einen Baum und ein dahinter stehendes großes hölzernes Kreuz geprägt. Neben diesem steht ein Granitstein mit folgender Inschrift:

„Erinnerung für uns, die wir leben.

In Liebe an die Gefallenen zweier Weltkriege,

In der Trauer an die durch Gewalt Getöteten,

Im Andenken an die durch Haß Geschändeten,

In Ehre für die der Gewalt Widerstehenden,

Im Bewußtsein für alle, die zum Opfer wurden.“

Links hiervon haben in einem Sammelgrab 21 namentlich bekannte und unbekannte polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die zwischen dem 23.01.1943 und dem 04.08.1945 gestorben sind, ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Zwischen drei gemauerten Säulen sind auf zwei Tafeln die Namen der Opfer zu lesen. Die mittlere Säule trägt neben dem roten Dreieck als Symbol für politische KZ-Häftlinge folgende Inschrift:

„Den Toten zur Ehre,

den Lebenden zur Lehre.“

Unmittelbar neben diesem Grabfeld sind 26 namentlich bekannte deutsche Kriegstote bestattet, die zwischen dem 20.10.1939 und dem 10.12.1946 gestorben sind.

Diesen beiden Grabfeldern direkt gegenüber haben auf einem weiteren separaten Gräberfeld 65 namentlich bekannte und unbekannte sowjetische Kriegstote, die zwischen 1941 und 1945 gestorben sind, ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Ihre sterblichen Überreste wurden 1995 von Ballenstedt, Am Anger, hierher umgebettet.

Im Zentrum dieser Anlage steht ein Granitstein mit einem roten Sowjetstern. Die russische Inschrift auf der Gedenktafel lautet übersetzt:

„Ewiges Andenken den Helden,

die im Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit

unserer Heimat gefallenen sind“

Die Namen der hier Bestatteten werden auf insgesamt 14 Tafeln kyrillischer Schrift wiedergegeben. Die sterblichen Überreste wurden teilweise im Jahre 1995 hierher umgebettet.