Altmarkkreis Salzwedel – Ehrenfriedhof Ritzer Brücke

Auf einem Sonderfriedhof am Stadtrand von Salzwedel, unmittelbar neben der Ritzer Brücke, ruhen in einem Sammelgrab 244 unbekannte KZ‑Häftlinge verschiedener Nationalitäten, die im April 1945 starben.

Die Menschen befanden sich in einem Zug, der im Bereich Mittelbau-Dora gestartet war und hier zum Stehen kam. Die Versorgung der Menschen war katastrophal, es mangelte selbst an Wasser. Bevor der Zug, der auf einem Rangiergleis stundenlang wartete, weiterfuhr, wurden die teilweise bereits verwesten Leichen entladen. Die Stadtverwaltung ließ diese auf einem nicht mehr benötigten Teil des Bahnkörpers in einem Massengrab bestatten.

Eine bereits 1949 vorgesehene aufwändige Gestaltung des Friedhofs wurde nicht umgesetzt. Die grundlegende jetzige Gestalt erhielt die Anlage 1970er Jahren.

Das Ende des Ehrenfriedhofes bilden heute drei gemauerte Wände aus Naturstein. Auf der linken ist auf einem polierten Naturstein ein roter Winkel angebracht, an der mittleren ist der Spruch

„DIE OPFER MAHNEN DIE LEBENDEN“

zu lesen, auf der rechten Wand steht auf einer schwarzen Tafel:

„Hier ruhen 244 Opfer des Faschismus aus Frankreich,

Jugoslawien, Polen, Sowjetunion, Ungarn, Tschechoslowakei, Holland, Belgien und Deutschland.“

Auf einem Eisenbahntransport vom Konzentrationslager Neuengamme nach Salzwedel Anfang April 1945 wurden sie von Hitlerfaschisten grausam gefoltert und ermordet.“